die ereignisse ueberschlagen sich derzeit, weiss gar nicht wo ich anfangen soll…
zuerst wollte ich berichten, wie sich so eine naechtliche busfahrt von tafí de valle nach cafayate anfuehlt:
ich hatte letztens eine interessante unterhaltung betreffend miedo (angst). dabei musste ich feststellen, dass es mir nicht leicht faellt etwas zu finden, was mir angst einfloessen koennte. kurz darauf machte ich mich mit einem colectivo auf den weg ueber eine kleine bergstrasse nach cafayate… zum anfang:
alles begann – richtig – mit retraso. der bus der mich mitnehmen sollte, blieb irgendwo auf dem weg nach tafi haengen. also hiess es erst einmal am sog. terminal warten. als ich meine pasaje kaufen wollte, meinte der boletero, dass man erst ein ticket kaufen kann, wenn der bus da ist. vorher weiss er naemlich nicht, ob ueberhaupt platz ist. fein. irgendwann, eine halbe stunde nach offizieller abfahrtszeit kam etwas hektik auf. funkkontakt mit dem verspaeteten bus, aber nix genaues weiss man nicht. spaetestens, als das personal alle parkenden busse nach ersatz-keilriemen durchsuchte, kam die erkenntnis: es wird spaet…
ein entgegenfahrender colectivo nahm die keilriemensammlung dann zu einem rendez vous mit seinem angeschlagenen kollegen mit. stunden spaeter dann endlich die nachricht: er kommt! aber es fahren so wenige leute weiter, dass der bus hier parken wird. diejenigen, die weiter nach cafayate wollen, werden mit einem kleineren ersatzbus (der bereit steht) gefuehrt.
bueno. das waren genau wir drei, die hier seit stunden gewartet haben. frueher konnten sie nicht auf diesen genialen plan kommen…?!
damit begann der spannende teil. aber eigentlich gibt es nicht viel zu erzaehlen. ausser: ja ich gebe zu, tenia miedo. die gute aussicht ueber die naechtliche landschaft und den schoenen schotterweg von der ersten reihe aus, habe ich bald gegen den schutz der sitze ein bisschen weiter hinten eingetauscht. die verspaetung des busses aufholen zu wollen, war – meiner bescheidenen meinung nach – keine gute idee, des conductor.
irgendwann um halb drei uhr morgens hatte ich nicht viel lust ein hostal zu suchen. brauchte ich auch nicht – es suchte mich. an der haltestelle wartete schon jemand, um mir das hostal einen halben block weiter zu zeigen. listo, ya esta!
am naechsten tag machte ich am spaeteren nachmittag dann eine nette exkursion in die quebrada de cafayate. traumhaft, nur leider sehr bewolkt. beschreiben hat jetzt nicht viel sinn, bilder kommen noch – versprochen (winME will meine kamera nicht).
doch das wirklich interessante kam am rueckweg.
lluvia/ regen! das ich auf der ladeflaeche des pick-ups etwas nass wurde, stoerte mich nicht weiter. dass es ploetzlich die strasse vor uns wegspuelte schon.
unser guide machte sich zu fuss auf den weg, um die tiefe und staerke zu erkunden, er kam mit nassen knien zurueck und meinte nur: ich schau mal, ob ich heisses wasser bekomme. trinken wir erst einmal einen mate, das wird laenger daueren…
blad, nachdem wir es uns gemuetlich gemacht hatten, bildete sich eine lange, lange schlange hinter unserem pickup. einige runden mate spaeter kam ploetzlich bewegung auf, ein sattelslepper liess die auf der gegenfahrbahn wartenten leute zur seite springen. schwer und stark genug, den fluss – der ganze berge mit sich riss – zu durchqueren, ueberholte er locker die ganze schlange. kurz vor dem strom schien er dann respekt bekommen zu haben, er ueberlegte es sich doch noch anders.
stunden spaeter liess dann der regen etwas nach, und der lkw traute sich als erster durch. ihm folgte bald eine (offensichtlich kamikaze-gesteuerte) blechkiste mit paraguayanischem kennzeichen, die es mit viel glueck auch irgendwie schaffte. etwas spaeter dann wir.
leider zu frueh gefreut, ein paar kurven weiter gab es einen erdrutsch, und ein lkw steckte im schlamm fest. hinter ihm die gleiche lange schlange, die wir schon kannen. irgendwie schummelte sich unser fahrer vor und schaffte es mit unserer hilfe durch den schlamm. danach waren wir die einzigen auf weiter flur. abgesehen von dem ca. 2,5m x 2,5m felsen, der einfach so auf der mittleren leitlinie lag…
genug von cafayate.
das naechste ziel: catchi!
ein kleines problem nur, nach salta ist die strasse fuer den colectivo dzt. nicht passierbar und direkt nach catchi gibt es keine strasse und damit keinen bus.
egal, man finde genug leute die das gleiche wollen und miete einen pickup, der einen nach catchi faehrt. je mehr desto billiger! nunja, es war recht billig. wir fuhren zu vierzehnt (ja, 14) plus entsprechende anzahl an rucksaecken mit einem alten ford (sechzylinder) pick-up quer durch eine unberuehrte landschaft ueber einen kleinen weg nach catchi. fuenf stunden mit offenem mund auf der ladeflaeche des camioneta. soviel nichts hat mich noch nie so beindruckt.
in catchi kamen wir genau richtig zum regionalen festival. eine art wiesen (festival in der naehe wiens) mit latinoamerikanischer musik und 90% der zuschauer indigogenos.
so ausdrucksstarke gesichter und vor allem augen auf einmal habe ich noch nie gesehen. alle sehr ruhig und entspannt, aber augen die vor freude leuchteten. so eine ehrliche freude ist einfach beeindruckend. wenn dann noch ein alter man feuchte augen bekommen, weil man aus einem andern land in ´sein´ cachi gekommen ist, um das hier mit ihnen zu erleben, ist das schon fast ueberwaeltigend.
zwei tage spaeter bin ich ganz normal mit colectivo – und sogar puenktlich! – ueber einen pass in einer hoehe von 3348m nach salta gekommen. morgen werde ich eine tour mit einem truck machen, da der tren a las nubes leider im sommer nicht faehrt. stattdessen gibt es eine kurzversion namens tren del sol, der nicht einmal bis zur beruehmten bruecke faehrt. da mache ich lieber um ein paar pesos mehr eine groessere tour mit einem truck ueber die route des tren a las nubes, die salzwueste, pumamarca und zurueck nach salta.
morgen 6:00 gehts los… 😉
sobald ich meine kamera wo anhaengen kann, gibts dann auch einmal ein paar bilder!